Die AfD hat keine guten Kuchenrezepte.
Ja, richtig gelesen. Durch die Zutaten in ihrem politischen Teig, kann der Kuchen nichts werden. Aufblähen ja, aber das ranzige Backwerk soll dann schmecken?
Ganz sicher nicht …
Mit „Rechtsradikale“, „Nazis“, „Faschisten“ und „Rechtsextreme“ wird hier nicht hantiert, wohl aber mit klarer Sprache. Und am Ende mit vernünftigem Kuchen – aus glücklichem Teig. Versprochen!
Die Erschöpfung der Warnrufe
Bekanntlich leben wir gerade in einer Zeit, in der die Alarmglocken ständig schrillen und leider kaum jemand mehr richtig hinhört. Seit Jahren wird vor einer Partei gewarnt, die das System ablehnt, das sie gleichzeitig nutzt. Die Demokratie verachtet, aber mit ihr ins Parlament zieht. Die von Heimat spricht, billigste Narrative dazu bringt und dennoch damit spalten kann. Die Begriffe wie „Freiheit“ und „Volk“ neu verpackt, in ein Vokabular der Ausgrenzung.
Die Kritik an dieser Partei war anfangs klar, auch jetzt berechtigt und notwendig, wenn sie verfassungsrechtliche Grenzen überschreitet, aber sie ist stumpf geworden. Nicht, weil sie inhaltlich falsch wäre, sondern weil sie sich abgenutzt hat. Weil sie abgenutzt wird. Ein Wort, einmal geschrien, kann aufrütteln. Immer wieder geschrien, zu jedem Anlass geschrien, wird dann nur zum Hintergrundrauschen. Oder zum willkommenen Duktus der eigenen Abgrenzung zum angeblichen „linksgrünen Mainstream“.
Dieses Spannungsverhältnis gleicht zurzeit einem spiralartigen Perpetuum Mobile. Das heißlaufende Konstrukt untergräbt uns alle und es wird mit unser aller Energie angetrieben.
Und das erschöpft.
In dieser Müdigkeit gedeiht ein gefährliches Missverständnis: Dass die AfD nur der Stachel im Fleisch sei. Ein Weckruf oder ein Protest. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man: Die AfD ist kein Signal an eine freiheitlich-liberale Demokratie. Sie ist ihr Gegenentwurf, die Implosion ihrer menschlichen Werte.
Die große Täuschung
Es klingt ja auch so verführerisch: Die AfD als Anti-Partei, als Ventil für den Frust. Endlich sagt mal jemand, was man nicht mehr sagen darf. Unabhängig von dieser öden Floskel, was sagt sie denn wirklich? Was davon ist mehr als Lautstärke?
Ein Beispiel: Wer glaubt, mit der AfD für mehr Sicherheit zu sorgen, wählt eine Partei, die die Polizei instrumentalisieren und die Gewaltenteilung aushebeln will. Wer für soziale Gerechtigkeit eintritt, wählt eine Partei, die den Mindestlohn abschaffen und Hartz IV durch Hungerdisziplin ersetzen wollte.
Die gefährliche Idee vom richtigen Volk
Was ist die ideologische Klammer der AfD? Nicht etwa ökonomische Konzepte oder Reformvorschläge, die fehlen. Ein alt-neues Konstrukt: das „deutsche Volk“ als biologische Kategorie. Nicht als Gemeinschaft von Bürger:innen, sondern als Abstammungsgemeinschaft.
Ein ethnisches Fantasiekonstrukt, völkisch, exklusiv, identitär. Wer dazugehört, bestimmt die Partei. Wer nicht, fliegt raus. Oder wird remigriert. Was harmlos klingt, meint Vertreibung. Nicht nur von Zugewanderten, auch von Menschen mit deutschem Pass, wenn ihre Herkunft nicht passt.
Wer diese Politik unterstützt, unterstützt Ausgrenzung im Namen der Reinheit. Das ist kein Patriotismus. Das ist Revanchedenken mit purer Menschenfeindlichkeit im Programm.
Keine Lösungen, keine Verantwortung, nur Kalkül
Was ist die AfD eigentlich für etwas? Für ein besseres Bildungssystem? Fehlanzeige.
Für die Energiewende? Im Gegenteil, sie leugnet den menschengemachten Klimawandel.
Für wirtschaftliche Stabilität? Ihre Vorschläge würden EU, Handel und Investitionen ruinieren.
Für soziale Gerechtigkeit? Vielleicht für biodeutsche Familien, der Rest zählt sowieso nicht. Aber auch Biodeutsche müssten sich der Norm von Leistung und autoritärem Volkswillen beugen – und die „richtige“ politische Einstellung mitbringen.
Die Politik der AfD und die AfD lebt von der Krise, nicht von der Zukunft. Sie braucht Unzufriedenheit wie ein Feuer den Sauerstoff. Deshalb wird sie nie etwas lösen, sie kann es gar nicht. Ihre Existenz hängt am Dauerstreit. Sie konstruiert und pusht Streit.
Die AfD verkauft Eskalation als Lösung und Trümmer als Neuanfang.
Der wahre Preis des Protests
Wer AfD wählt, glaubt oft, damit ein Zeichen zu setzen. Ein „Stopp“ zu rufen gegen Selbstgefälligkeit, Arroganz, Ignoranz der Regierenden. Doch dieser Protest ist kein Warnschild, er ist Sprengsatz. Sie will eine andere Republik. Eine, in der Grundrechte zur Verhandlungssache werden. In der Journalist:innen schweigen, Künstlerinnen kuschen und Richter:innen auf Linie gebracht werden.
Eine Republik, in der Angst wieder zu einem politischen Werkzeug wird.
Kein Kreuz zu viel – Warum es keine Alternative ist
Es gibt keine perfekte Demokratie. Aber es gibt einen Punkt, an dem man sie verliert. Nicht durch einen Putsch, sondern durch Wahlzettel, die mit Wut gefüllt sind und mit Verantwortungslosigkeit abgestempelt werden.
„Die da oben“ – Die Lüge von der sauberen Protestpartei
Die AfD stilisiert sich als Kämpferin gegen Lobbyismus und Vetternwirtschaft. Sie gibt sich als Saubermann-Partei fürs Volk, als Stimme gegen die angeblich gekauften Eliten. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Kaum eine Partei agiert so intransparent, so selbstbezogen und so geldnah wie die AfD.
Ihre Bundestagsabgeordneten melden Nebeneinkünfte verspätet oder gar nicht.
Sie hat wiederholt illegale Parteispenden angenommen, etwa über ausländische Tarnkonstrukte. Sie ist tief verstrickt in Netzwerke autoritärer Regime, von Moskau bis Peking. Neuerdings wird auch bei der MAGA-Bewegung in den USA um Beistand gebettelt. Unternehmerunterstützung fließt verdeckt, Wahlkampfwerbung wird über Strohleute abgewickelt.
Ihre Transparenz endet, wo es ums Geld geht. Und ums Gewissen.
Wissenschaftsleugnung als Prinzip – Wenn Fakten stören
In einer Welt, die wissenschaftlich analysiert, um Probleme zu lösen, stellt sich die AfD quer. Sie erklärt Klimawandel zum Hirngespinst, Wissenschaft zur Meinungssache, Forschung zur Ideologie.
Sie bezeichnet den menschengemachten Klimawandel als nicht erwiesen, trotz weltweiter Forschungslage. Sie diffamiert wissenschaftliche Institute als Erfüllungsgehilfen des Systems. Sie blockiert Vorsorge, Hitzeschutz, Klimaanpassung, als ginge es um Luxusprobleme.
Die AfD will nicht verstehen, sie will verleugnen. Denn Anerkennung von Realität würde Verantwortung bedeuten.
Wer über Flutkatastrophen, Hitzetote, Dürreperioden spricht, muss über Klimapolitik sprechen. Doch die AfD hält sich lieber die Ohren zu.
Wer Klimakatastrophen ignoriert, nimmt Leid billigend in Kauf. Wer Hitzeschutz verhindert, nimmt Tausende Tote pro Sommer billigend in Kauf.
Schlussgedanken: Ohne Keule – aber mit Klarheit
Der Text enthält – wie versprochen – kein einziges Mal die Worte “Rechtsradikale”, “Nazis”, “Faschisten” und “Rechtsextreme”. Nicht, weil es unzutreffend wäre, sondern weil es nicht nötig ist.
Die AfD entlarvt sich selbst!
Wer hinhört, hinschaut und nachliest, erkennt das auch. Wahrscheinlich auch die, die vorgeben es nicht zu sehen.
Das Kreuz bei der AfD ist kein Notausgang. Es ist der Eintritt in eine politische Sackgasse. An deren Ende gibt’s nur stinkenden Teig.
Wer weder Wissenschaft noch Verantwortung kennt – und nicht mal gute Rezepte für Kuchen hat – sollte sich mit dem Etikett “Bürgernähe” besser nicht schmücken. Die AfD ist sehr weit weg von bürgerlichen Lebensrealitäten.
Man kann’s sicher deutlich rauslesen: Ich bin Gegner der AfD, nicht trotz, sondern gerade wegen meiner Rolle als Bürger. Ich sehe, wie sie in der Migrationsfrage keine verfassungskonformen Lösungen bietet. Ich sehe keine Politik, die unseren und meinen Alltag erleichtert – nur Lärm, Pose und Spaltung.
Und ich sehe, welches echte Potenzial sie liegen lässt, zugunsten ihrer öden Publicity, die bei über 20 Prozent der Wähler:innen verfängt.
Denn auch die anderen Parteien patzen. Sie scheuen Nähe, vermeiden klare Sprache, verlieren Vertrauen. Das enttäuscht und mitunter macht es wütend.
Aber: Nur weil der Kuchen der Altparteien trocken ist, schiebt man doch keinen madenzerfressenen Teig in den Ofen und hofft auf eine genießbare Torte.
Epilog: Kuchen und Ernsthaftigkeit?
Das geht wunderbar zusammen:
Die Ori-Staffel – Stargate SG-1, Season 9/10, mit Colonel Cameron Mitchell.
Es war diese Szene, in der sie über die großartige Alternative der Ori reden – und Mitchell trocken anmerkt:
„Die haben nicht mal vernünftige Kuchenrezepte.“
Ein Satz, der im Raum stehen bleibt wie ein leiser Schlag mit dem Nudelholz der Wahrheit. Ironisch, banal, aber in seiner Absurdität komplett entlarvend. Ganz klassischer SG-1-Stil: Humor als Waffe gegen ideologische Größenwahnprojekte.
Für AfD-Wähler:innen gerne nochmal das Rezept, von dem sie glauben, es würde ihnen schmecken:
Kuchen des Zorns – Originalrezept der Ori-AfDelikatessen
Zutaten:
200g nationalistischer Zuckerschock
1 Prise historischer Revisionismus
3 Eier aus fragwürdiger Herkunft
50ml Transparenzaroma (verdunstet beim Backen)
Schimmel nach Belieben (braun, weil grün nicht gewollt ist)
Ein paar Maden für die Optik
Zubereitung:
1. Alles ordentlich aufbauschen.
2. Bei 88° im Empörungsofen backen.
3. Moral entsorgen, Kuchen servieren.
Achtung: Nicht für Demokrat:innen geeignet. Führt zu schweren Magenkrämpfen im Grundgesetzbereich
Mein Tipp gegen akute AfD-Reizüberflutung
Ein Stück einfacher Marmorkuchen, aus einfachen Zutaten, in Kaffee getunkt. Kein Chia, keine Schlagzeile, kein Shitstorm. Nur Kuchen, Koffein und sanfte innere Erdung über den damit gestreichelten Gaumen.
Er hilft durch jede Talkshow-Nachbesprechung, jeden Kommentarspalten-GAU und jeden AfD-Skandal, der keiner ist, sondern ihre Strategie …

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