Zahlen aus Prinzip – weil Pippi mehr Haltung hat

Ein satirischer Vorschlag zur freiwilligen Selbstverpflichtung im Zeitalter der medienpolitischen Schnappatmung.

Zur Erinnerung: Es heißt schon lange nicht mehr GEZ.

(Und nein: GEZ ist auch nicht die GEMA)

Für viele bleibt „die GEZ“ das Synonym für ein traumatisches Erlebnis zwischen Briefkasten, Lastschrift und Weltuntergangsfantasien. Dabei reden wir längst vom Beitragsservice, einem eher trockenen Verwaltungskonstrukt, das keine Memes postet, dafür aber immerhin unabhängige Information, Bildungsinhalte und hin und wieder gutes Fernsehen finanziert.

Und jetzt mal ganz ketzerisch gefragt:

Was wäre, wenn Menschen, die diesen öffentlich-rechtlichen Luxus nicht nur nutzen, sondern auch wertschätzen, freiwillig 20 Euro im Monat zahlen dürften?

Ganz ohne Androhung eines Haftbefehls. Ja, richtig gelesen: freiwillig.

Wie beim Organspendeausweis, nur ohne Skalpell.

Das wäre die Premium-Option für Überzeugungstäter*innen. Ein kleiner Aufpreis als Solidarbeitrag für den inneren Frieden. Vielleicht würde das hysterische Mimimi mancher „GEZ-Geschädigter“ dann etwas leiser.

Für jeden tobenden Gebührengegner auf Facebook könnten acht Menschen sagen: Ja, ich zahl das. Und zwar aus Überzeugung. Als symbolische Geste gegen das unfassbare Leid, das so viele in Kommentarspalten mit letzter Tinte dokumentieren, zwischen Weltverschwörung, Heulsmiley und Tippfehler.

Natürlich dürften auch die „sponsored Nichtzahler“ weiterhin Die Heute-Show für investigativen Journalismus halten und mit missionarischem Ernst Tatort und Bares für Rares als Beweis für den Niedergang der Abendkultur anführen.

Aber eine kleine Gegenleistung sollte drin sein:

Eine Stunde pro Woche Bildungsfernsehen. Telekolleg, Alpha Centauri oder Pippi Langstrumpf, zur Rehumanisierung der synaptischen Landschaft. Vielleicht dämmert es ihnen dann, dass wir als Gesellschaft in den 70ern schon mal weiter waren – bevor alles durchkommentiert, durchkommentart und durchgehetzt wurde.

Und ganz ehrlich:

Pippi wusste schon damals: Man kann die Welt auch einfach selbst machen, statt sie ständig zu bejammern.

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